Deutsche Stiftung Denkmalschutz fördert die Fensterrestaurierung am Heimatmuseum in Leer mit 50.000 EURO
Das am heutigen Museumshafen gelegene ehemalige Kaufmannshaus aus dem späten 18. Jahrhundert gehört zu den über 400 Projekten, die die private DSD dank Spenden und Mittel der GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, allein in Niedersachsen fördern konnte.
Das Eckhaus am Alten Hafen in der Neuen Straße steht nahe der Alten Waage gegenüber dem Rathaus. Laut einer Sockelinschrift am Portal ist das Kaufmannshaus 1791 errichtet worden. Der sich rückwärtig anschließende ehemalige Wirtschaftsteil wird in einer Hausliste der 1930er Jahre jedoch schon auf das Jahr 1725 datiert.
Das dreistöckige Bürgerhaus wurde im Stil des niederländischen Frühklassizismus erbaut. Der Backsteinbau mit Walmdach erhebt sich über einem rechteckigen Grundriss, die ein wenig schmalere Seite bildet die Hauptfassade. Helle sandsteinerne Eckquaderungen fassen die Geschosse zusammen, ein Gesims mit kleinen Konsolen schließt die Fassade ab. Im Walm sitzt eine Gaube mit Dreiecksgiebel und seitlichen Voluten.
Die Fassade ist regelmäßig in vier Achsen gegliedert, die großen rechteckigen Blockrahmenfenster und die Tür mit Oberlicht sitzen unter scheitrechten Bögen. Geschoss- und Fensterhöhen nehmen nach oben hin ab. Die oberen Geschosse wurden früher als Lagerräume genutzt, was die Gaube mit Ladeluke und Kragbalken zum Hochziehen der Lasten an der Seitenfassade zur Gasse hin bis heute in Erinnerung hält.
Zusammen mit einem direkt benachbarten denkmalgeschützten Gebäude und einem historisierenden Neubau wird das Haus seit 1936 als Heimatmuseum Leer genutzt. Drei Jahre zuvor hatte der Heimatverein die beiden Pack- und Handelshäuser am Hafen als neue Unterkunft für das Heimatmuseum erworben. Im Inneren werden Exponate von der prähistorischen Zeit bis in die jüngere Vergangenheit gezeigt, dabei liegt ein Schwerpunkt auf der ostfriesischen Wohn- und Handelskultur. (Text: Deutsche Stiftung Denkmalschutz)